Superhaus 1999 Der Pavillon am Rosa–Luxemburg–Platz wurde in einen Lagerraum umfunktioniert. Die dort befindliche Ware, zum Teil noch verpackt, ist käuflich und wird auf Holzpaletten präsentiert. Ein Videoloop preist die Vorteile der Ware an. Die Ware ist ein aus weißer Pappe gestanztes Haus, das als Massenware noch auf Paletten steht. Der Produktname ist Superhaus, versehen mit dem Stempelaufdruck: deutsches Hauptstadtobjekt.
Superhaus impliziert das Bild von Berlin, wie es in der ganzen Stadt nach außen hin präsentiert wird. Auf Plakaten, in Zeit- schriften, auf Bautafeln: überall wird ein spezielles Bild von Berlin reproduziert. Die Schlagwörter, die einem vermittelt werden: Hauptstadt, Wirtschaftsstandort, Metropole, billige Büroräume (Anlage/Investition). Berlin wird zum Objekt/Ware (Ausverkauf) ein virtuelles Produkt, wie es in Zukunft auszusehen hat. Das Papphaus materialisiert im Lagerraum den Begriff Superhaus. Eine Ware, die sicher, preiswert, professionell ist. Ein Massenprodukt (auswechselbar, hohl, billig – ein Fake in Bezug das das Superhaus nur ein Papphaus ist), zum Teil noch verpackt (wird schnell verramscht). Videostills auf dem Werbevideo "Superhaus" Das Warenvideo zeigt die Vorteile der angepriesenen Ware. Das Superhaus hilft beispielsweise gegen "Baustellenprobleme." In einem virtuellen Raum (künstliche Naturlandschaft) gesetzt, schafft es "glänzende Ergebnisse" als Verweis auf die künstlichen verzerrten Bilder der immer größer und aufwendiger werdenden Bautafeln der Stadt. In Anschluß an die Aktion ist die Broschüre "Lagerraumberichte" erschienen.