Hybridraum - sieben Anleitungen für die Stadt von heute/seven instructions for the city of today 2007 Installation mit zwei Videoloops, 9 und 10 Min., Gebrauchsanweisungen zum Mitnehmen und Bauwagen, geparkt am Hansaplatz Bauwagen, Installationen aus Fundmaterialien, Live-Aktionen, Erdbeerpflanzen, Video, Broschüren Installation with two video loops, nine and ten minutes, Site trailer, installation, and performance using and consisting of reclaimed materials, strawberry plants, video, brochure publications die stadt von morgen, Akademie der Künste, Berlin In einem Zeitraum von mehreren Monaten erinnerten wir in einer Serie von konkreten Interventionen an die materiellen, sozialen und ideellen Ressourcen des Berliner Hansaviertels. Das Hansaviertel ist 1957 im Rahmen einer Internationalen Bauausstellung als »Die Stadt von morgen« erbaut worden und gilt heutzutage als ein Klassiker der architektonischen und städtebaulichen Moderne. Wir thematisierten während unserer interventionistischen Arbeit die früheren Konzepte von Gemeinschaftsräumen und öffentlichen Grünflächen, die für die Planung des Areals zentral waren. Mittlerweile führten jedoch Privatisierungen und die Mentalität der BewohnerInnen des Hansaviertels dazu, dass viele der früheren progressiven sozialen Ideen und dafür geschaffenen räumlichen Möglichkeiten missachtet oder gar wissentlich konterkariert werden. Dem wollten wir Abhilfe schaffen. Ein von uns umgebauter Bauwagen, der nur gemeinschaftlich bewegt werden konnte, stand als mobile Einheit und offener Raum zur freien Nutzung im Mittelpunkt des Projektes. Für die Dauer der Ausstellung war dieser »Hybridraum« auf dem südlichen Hansaplatz in unmittelbarer Nähe zur öffentlichen Bibliothek geparkt und als Ausstellungsraum zu besichtigen: Die zwölf Quadratmeter wurden von unterschiedlichen Personen und zu unterschiedlichen Zwecken genutzt, unter anderem als Wohn-, Büro-, Bastel- oder Fernsehraum, und das ohne jede Form von Vandalismus. In der Akademie der Künste wurden die auf Video dokumentierten Aktionen mit dem Bauwagen inmitten einer Sitzlandschaft gezeigt, die wir aus vorgefundenen Materialien errichtetet hatten und die einen fließenden Übergang vom Innenzum Außenraum der Akademie schuf. The project was devised as a reminder of the mate-rial, social, and idealistic conditions that spawned the postwar reconstruction effort yielding the modernist Hansaviertel in West Berlin. The Hansaviertel was completed in 1957 as part of an International Architecture Exhibition “The City of Tomorrow.” Today it is considered a modernist classic. This interventionist work addresses ideas of community and communal public space that were an integral part of the original development. Many of these progressive ideas are now largely ignored or even thwarted, and the spaces reserved for their implementation have fallen out of use or been shut off, as mentalities change, and the estate was turned over to private ownership. We wanted to offer an alternative. A site trailer was converted and equipped for use as an open access mobile community meeting place. This hybrid space was moved to a prominent location on the estate, at the southern edge of Hansaplatz (Hansa Square) close to the public library. The trailer became home to a number of community arts and other initiatives to promote their work or actively get involved with the community. The twelve-square- meter space became a home, office space, and a venue for creative workshops or television screenings. There was never any form of vandalism. Encroaching on the interior main space of the exhibition, video documentation of what happened in the trailer was shown in the comfort of an armchair lounge we created from reclaimed material inside the hallowed halls of the actual Academy building.